„Schneechaos in ganz Deutschland – weitere Schneefälle am Wochenende“ heisst es auf der gmx-Startseite. Mein Wetterapplet im Panel meldet „Münster: -2°C, gefühlt wie -7°C“. Ich habe mir hier im Garten gerade zwei Bananen gepflückt und Maria schneidet ein paar reife Sternfrüchte von nebenan in Scheiben. Noch warm von der Nachmittagssonne. Die Vögel zwitschern, die Sonne wird langsam schwächer und wir sitzen auf der Terasse vor unserem Zimmer und freuen uns auf das Essen gleich auf dem Nachtmarkt.
Obwohl wir erst vor drei Tagen den Schnee noch selber erlebt haben sind die Wetternachrichten aus Deutschland in so einer Umgebung vollkommen surreal. Abflug in Frankfurt bei -5°C, Nachmittags in Bangkok 34°C (plus, versteht sich 😉 ). Das sind fast 40 Grad Unterschied über Nacht und Eis gibt es hier bestenfalls noch im (Bier!-) Glas.
Auch sonst gehen die Uhren hier anders, wir sind jetzt im Jahr 2553 nach dem buddhistischen Kalender. Das neue Jahr beginnt ja eigentlich erst Mitte April, der Einfachheit halber stellen sie die Jahreszahl aber trotzdem gleichzeitig mit dem internationalen Jahreswechsel um, sonst würde die Umrechnung zu kompliziert. Sind halt Pragmatiker, die Thais.
Aber „New Year“ meint hier sowieso weniger ein konkretes Datum, sondern eher eine Jahreszeit. Irgendwann im Dezember werden alle Geschäfte und Restaurants mit bunten Glitzerbannern „Happy New Year!“ geschmückt. Und damit sich der Aufwand auch lohnt bleiben sie dann bis Mai hängen, denn hier wird Neujahr gleich dreimal gefeiert: Am 1. Januar der internationale Jahreswechsel, Anfang Februar das chinesische Neujahr und im April dann der wichtigste Termin, das buddhistische Neujahr. Wenn schon feiern, dann gleich richtig.
Wir können es beide nicht glauben, das wir tatsächlich erst gestern morgen aus dem Nachtzug gepurzelt und hier in Chiang Mai angekommen sind, so viel haben wir schon organisiert. Ohne richtigen Stopp in Bangkok gleich vom Flughafen zum Bahnhof und weiter in den Norden. Nix Urlaub, das fühlt sich im Moment kein bisschen anders an als die letzten drei Wochen in Esslingen: Viel rumwuseln und Dinge erledigen. Es wird Zeit, dass wir einen Gang runterschalten, sonst können wir ja gleich in Deutschland bleiben 😉 In der nächsten Woche werden wir erstmal ein paar Leute vom Frühjahr wiedertreffen, das wird uns bestimmt für die nächsten Schritte weiterhelfen.
Viele Grüße,
Michael + Maria