Schleifen am Strand

Hallo allerseits,

vor einer Woche hatte ich schon einmal eine große Mail verschickt – allerdings ist bei der Softwareumstellung letztens offenbar die Empfängerliste nicht sauber übernommen worden. Die meisten von euch haben die Mail deshalb nicht bekommen. Ist aber nicht soooo tragisch, das ganze gibt es hier weiterhin zum Nachlesen: Strandleben in Goa

Diese Woche gibt es auch wieder etwas zu lesen, ich schicke es jetzt gleich hier mit. Es ist wieder Samstag und wir sind wiedereinmal in Chaudi, der nächsten „Stadt“ von unserem Strand aus. Seit gut einer Woche arbeiten wir jetzt sehr ernsthaft an den geplanten Umbauten am Auto und haben unseren Standplatz am Strand in eine Art Schreinerwerkstatt verwandelt.

Schreinern unter Palmen

Seit einer Woche sägen, feilen, bohren und schleifen wir schon um aus ein paar Brettern ein zusätzliches Regal im Auto zu bauen, in dem wir den ganzen Kram verstauen können, der sonst immer irgendwo lose herumliegt und ständig nervt.

Von einem anderen Autoumbau vor zwei Wochen haben wir ein paar Platten feines Pappelsperrholz geerbt, die fehlenden Bretter haben wir dann aus indischen Multiplexplatten in Chaudi zuschneiden lassen. Das Zuschneiden ist eine sehr langwierige und nervenraubende Geschichte, aber am Ende hatte ich nach einigen Stunden tatsächlich schon sechs halbwegs passende Holzstücke in der Hand. Ich hatte Glück und habe den wenigstens halbwegs kompetenten Sägemenschen erwischt. Sein Kollege hat alle Schnitte freihand mit der Handkreissäge gezogen, das Ergebniss hat natürlich nichts mit rechten Winkeln zu tun.

Mittlerweile haben wir die Hölzer allerfeinst geschliffen, dabei habe ich von einem anderen Reisenden auch noch ein paar kleine Tricks gelernt wie die Oberfläche noch schöner wird. Ich bin jedenfall total überrascht, welche Oberflächenqualität freihand nur mit Schleifpapier und einfachsten Mitteln möglich ist. So toll glattes Holz hatte ich noch nie, trotz Schwingschleifer. Das Streichen ist jetzt aber komplizierter als gedacht, die indische Farbe ist etwas kompliziert in der Handhabung bei diesen Temperaturen hier. Entweder ist sie sofort trocken und kaum zu verteilen oder ich verdünne etwas stärker und bekomme nur eine sehr ungleichmäßige Schicht mit Pinselspuren hin. Farbroller sind hier etwas schwer zu bekommen und extrem teuer, vier Rollen wären teurer als das gesamte Holz und die Farben zusammen.

Letztens haben wir im Auto etwas aufgeräumt und einen großen Haufen von überflüssigen Zeug ausgemistet. Wegschmeißen bringen wir aber nicht übers Herz, deshalb haben wir eine indische Metallkiste gekauft um alles aufs Dach zu verstauen. Diese Kisten sind spottbillig, aber leider auch nicht besonders Staub- und Wasserdicht. Jetzt suchen wir noch nach der richtigen Sorte Silikon, um die Kiste abzudichten. Hier gibt es nur Silikon für Glas und Alu, auf verzinkten Oberflächen hält das nicht (wie Maria gestern leider feststellen musste).

Beim Auto selbst tut sich auch langsam etwas. Wie es aussieht, werden wir uns langsam mal nach einem neuen Stoßdämpfer vorne rechts umsehen müssen. Es soll in Madras einen Ersatzteilhändler geben, ansonsten auf jeden Fall in Nepal in Katmandu. Wir werden sehen.

Wiedersehn

Der Platz hier in Agonda ist unter Überland-Reisenden ziemlich bekannt und neben dem Campingplatz in Islamabad wohl der beste Ort in ganz Indien und Umgebung um andere Autoreisende zu treffen. Vor ein paar Tagen sind auch Wilfried und Gunilla hier kurz aufgetaucht. Die beiden hatten wir zuletzt zu Silvester in der Wüste in Pakistan getroffen, da haben wir uns sehr über ein Wiedersehen gefreut.

Im Moment ist gerade ein schottisches Paar hier, David und Rose. Die beiden sind auch mit einem Landrover unterwegs, sie sind auf dem weg nach Australien. Sie haben uns mit einer riesigen Portion Information über den Süden Indiens versorgt, da haben wir noch genug zu sehen.

Genug für heute, die erste Grundierung sollte mittlerweile schleifbar sein, die Arbeit ruft!

Michael+Maria

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