Nochmal guten Morgen!
Auch zur Trekkingtour habe ich noch ein paar Bilder fertig gemacht und nach grösseren technischen Problemen sind sie jetzt auch tatsächlich auf dem Webserver angekommen.
<computerlaesterei>
Die verwenden hier einen Windows-XP-Rechner als Modemrouter. Die Verbindung bricht alle halbe Stunde zusammen, angeblich weil ich (ja, genau ich!) mit den Bildern zu viel Traffic erzeuge. Durch das Hochladen von 16 Bildern mit zusammen 350kb, verteilt auf vier Häppchen… Und jedesmal müssen die ihre Kiste runterfahren, ausschalten, einschalten, neubooten. Nicht das ich jetzt über geeignete und weniger geeignete Softwarelösungen und die Kompetenz ihrer Bediener lästern möchte, aber irgendwie fehlt mir der Heise-Freitags-Flamewar ja doch 😉
</computerlaesterei>
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- Wasserschlacht zu Songkran
Leider kann ich die aktuellen Songkran-Bilder noch nicht dazupacken, das klappt wohl erst nach dem nächsten Brennen, also voraussichtilich nächste Woche in Bangkok. Es war jedenfalls ein schönes Fest, allerdings bei weitem nicht so wild wie in Chiang Mai.
Wir werden assimiliert! Widerstand ist zwecklos.
Eigentlich wollten wir heute schon weiterfahren, aber gestern abend sind wir noch in einem tollen Restaurant in der Stadt versumpft. So langsam beginne ich mir Sorgen über die Folgen von längeren Rucksackreisen für den persönlichen Geisteszustand zu machen. Auf unseren bisherigen Reisen haben wir Plätze wie die Khao-San-Road in Bangkok oder den Reiley-Beach bei Krabi immer so gut es geht vermieden oder sind sofort mit Grausen geflüchtet. Überall diese abgegammelten Typen, alle supercool und alle superindividuell. So cool und so individuell, dass sie nicht einmal zu einem Gruß oder einem kurzen Gespräch beim Frühstück in der Lage sind. Und abends wird sich dann in einer dieser Travellerkneipen gesetzt, schön cool abgehangen und noch ein oder zwei Filme geguckt.
Aber letztens in Vang Vieng haben wir uns wohlgefühlt. Viel schlimmer: Wir haben auch einen Film geguckt! (Triple X, schöner No-Brainer für solche Anlässe 😉 Vorher in Saigon fanden wir das Traveller-Viertel auch schon richtig gemütlich, es war nicht so Getto-ähnlich wie die Khaosan. In Muang Ngoi haben wir uns dann riesig gefreut, als wir ein paar Leute wiedergetroffen haben, die wir schon in Kambodscha oder Vietnam mal flüchtig kennen gelernt hatten.
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- Ja! Jägerschnitzel mit Pommes! Und Majo!
Wir haben auch immer über die Typen gelästert, die im Urlaub unbedingt europäisches Essen brauchen. Aber mittlerweile: So ein Europa-Tag pro Woche ist schon was feines. Und gestern ist es dann passiert: Maria hat sich ein Jägerschnitzel bestellt. Mit doppelter Pommes! Und Majo! Und das schlimmste dabei: Es hat geschmeckt! Himmlisch, der Koch könnte vielen deutschen Imbissbuden noch vormachen, wie richtige Pommes auszusehen haben. Und die Majo war tatsächlich frisch und selbstgemacht, schon fast belgische Qualität.
Ich habe mich noch etwas zurückgehalten, habe eine „Pizza Lao“ bestellt, mit Mozarella, Chilli, Laotischer Wurst (sehr speziell) und getrockneten Mekong-Algen mit Sesam. Auch sehr lecker, aber ob ich den heutigen Abend ohne Jägerschnitzel überstehe, ist noch nicht sicher. Wenn das mit uns so weitergeht, lasse ich mir in zwei Monaten Rasta-Locken filzen und Maria braucht noch ein Bauchpiercing 😉
Spezialitäten
Mal wieder das Thema „exotische Genüsse“. Von den Fröschen in Kambodscha hatte ich schon geschrieben (sehr gut), die Hühnerfüße sind eher zäh und jetzt weiss ich auch wie Algen mit Sesam schmecken. Irgendwie so wie ein Mittelding zwischen Spinat und Trockenfisch mit Müsli, sehr seltsam, aber essbar. Und auf einer Pizza mit viel Käse sogar lecker. In Hue gab es einmal frittiertes Rückrad von irgendeiner besonderen Fischart zu testen. Auch nicht schlecht, sehr knusprig und fast wie Kartoffelchips. Aber es sieht einfach nicht wirklich essbar aus, eben wie ein Fischgerippe. Es gibt hier auch stark gewürzte Trockenfleischscheiben vom Schwein oder vom Büffel, die sind wirklich gut als eine Vorspeise vor dem Restaurantbesuch oder am Nachmittag für zwischendurch. Vom Eichhörnchen letztens in Muang Ngoi haben wir leider nichts abbekommen und Hund und Schlange wurde uns noch immer nicht angeboten. Nur an diese frittierten Käfer, Engerlinge und Kakerlaken trauen wir uns beim besten Willen nicht ran, das ist zu hart für uns.
Aber des härteste, was wir bisher an angeblich leckeren Dingen gesehen haben, sind angebrütete Hühner- und Enteneier. Gekocht oder gegrillt wird der Vogelembryo am Stück aus der Schale geschlürft oder ordentlich mit einem Eierlöffel in Stücken herauspräpariert und gegessen. Und diese Dinger gibt es hier überall, es ist wesentlich leichter, ein angebrütetes als ein wirklich rohes Ei zu kaufen.
In Muang Ngoi ziehen übrigens die Kinder des Dorfes abends immer mit (Bambus-) Fackeln los zum Ufer, um Käfer zu jagen. Manchmal werden die Viecher frittiert gegessen, meistens verdrücken die kleinen sie aber lieber sofort. An einem Abend kamen auch zufällig gerade ein paar Kinder vorbei, als zwei von diesen Riesenkäfern mit etwa fingerdickem Körper mit viel Lärm und Geschrei (jawohl, die Käfer können schreien, ziemlich laut sogar! Es klingt nach einem Mittelding zwischen Affe und Gecko) um die Lampen schwirrten. Schnapp, Haps, Schluck – Ruhe war’s. Na dann Mahlzeit.
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- Alles, was Touristen gerne kaufen
Langsam wird es Zeit zum Packen, damit wir morgen den Absprung dann auch wirklich schaffen. Und vorher können wir noch bis zur Besinnungslosigkeit shoppen gehen, hier auf dem Markt gibt es jede Menge tolle Sachen aus Stoff. Am liebsten würde ich alles kompett in einen Container packen und in Deutschland zum 50-fachen Preis wieder verkaufen.
Reiseplanung
Wir wollen im Prinzip jetzt an den Strand, müssen dazu natürlich erst noch nach Bangkok. Wir werden allerdings nicht den direkten Weg mit dem Nachtbus nach Vientienne nehmen, sondern machen einen Umweg in den Osten in die „Ebene der Tonkrüge“. Die Strecke dorthin und dann von dort nach Süden soll sehr schön sein, wir sind gespannt. Von Vientienne dann direkt durch bis Bangkok, wir werden am Dienstag oder Mittwoch dort sein. Das wird vermutlich auch erst wieder die nächste ernstzunehmende Internet-Gelegenheit sein, also bis zur nächsten Woche,
Michael