Hallo zuhause!
Die erste komplette Woche ist rum und wir haben uns auch langsam wieder weiterbewegt. Koh Chang liegt hinter uns. Und wie ich meine, die Zukunft der Insel auch. Wir waren noch nie auf Phuket, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es dort noch schlimmer sein könnte als am White Sand Beach auf Koh Chang. Die Insel ist mittlerweile total zugebaut und es herrscht schlimmster Touri-Nepp nach türkischer Art. Ganz im Süden haben wir aber glücklicherweise noch eine richtig gemütliche Anlage in einer kleinen schnuckeligen Bucht gefunden. Es gibt dort nur sieben sehr einfach Hütten und die Familie des Besitzers: Papa Charlie gurkt den ganzen Tag mit dem Motorrad über die Insel um auch die exotischsten Wünsche seiner Gäste zu erfüllen, Mama kocht erstklassig (und erkundigt sich vorher rührend, wie scharf man es gerne hätte) und Beinahe-Tochter Fon gibt Thai-Massagen und sorgt für die Abendunterhaltung der Gäste (nein, nicht so, Frank!). Die anderen Gäste dort waren auch alle supernett, es war eine tolle Gruppe. Die Woche war schön, leider ist auch die Zeit von „Charlie’s Huts“ schon gezählt: Im Juli kommen die Bagger und die Betonmischer, dann entstehen in der Bucht 100 Steinbungalows, ein Pool, Restaurants, Bars, alles mit Klimaanlage. Phuket kann nicht schlimmer sein.
Man kann in der Gegend ganz toll schnorcheln, das nächste Riff war nur 100m von unserer Hütte entfernt. Mit einem Kanu sind wir in einer Stunde zu einer der vorgelagerten Inseln gefahren um dort zu schnorcheln und mit einer anderen Schnocheltour haben wir vier andere Inseln und Strände besucht: Ganz viel Wasser und viele bunte Fische.
Die Straßen auf der Insel sind allerdings eine Frechheit. Zwar 1a Asphalt auf nagelneuer Piste, aber eine Streckenführung, dass selbst den Schweizern noch schwindelig wird. Flott mal eben 20 oder 25% hoch, dann wieder runter, wieder 15% hoch, runter und immer so weiter. Über 20% waren selbst mit einem Motorroller noch echte Arbeit, ich hatte ständig Mitleid mit unserem kleinen Motörchen.
Wenn also noch jemand von euch in diesem Frühjahr in die Gegend will: Bai Lan Beach, Charlie’s Huts, der Rest der Insel macht keinen Spaß mehr (wenn man zum Frühstück lieber das Meer als MTV oder thailändische Karaoke-CDs hören möchte).
Heute Abend sitzen wir in Trat in der Nähe der Grenze zu Kambodscha. Wir sind hier heute nachmittag mit den letzten 51 Baht in der Tasche (ca. 1,20 Euro) angekommen und finanziell ausgehungert sofort zum nächsten Geldautomaten gepilgert. Jetzt können wir uns wieder als ganze Menschen fühlen 🙂 Morgen früh um sechs wollen wir weiter nach Koh Kong. Die Nachrichten aus Kambodscha klingen seit fast einer Woche selbst in den thailändischen Nachrichten wieder viel, viel besser und die Grenzen sind schon seit ungefähr fünf Tagen auch wieder für Thailänder und thailändische Waren geöffnet. Unseren Kambodscha-Teil werden wir aber wohl trotzdem etwas verkürzen und uns auf die Hauptziele beschränken.
Darum, dass wir hier verhungern könnten, braucht ihr euch übrigens immer noch keine Sorgen zu machen. Mama Charlie hat so gut gekocht, dass wir auf keinen Fall vom Fleisch fallen können 😉
Bilder können wir leider wieder nicht mitschicken. Hier erlaubt man mir zwar, die Kamera anzuschliessen, aber irgendetwas klappt leider nicht. Vielleicht das nächste Mal…
Für heute abend soll es erstmal reichen, wir müssen langsam ins Bett. Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wie das mit dem Schlafen funktionieren soll. Vor drei Tagen gab es einen Wetterumschwung hin zu einer sehr drückenden Schwüle mit großer Hitze, auch nachts kühlt es kaum ab. Es gab zwar schon ein paar kleine Schauer, aber die waren selbst für deutsche Verhältnisse mickrig und haben keinerlei Abkühlung gebracht. Was hier fehlt, ist ein ordentliches Tropengewitter.
Also bis nächste Woche (vermutlich dann aus Phnom Phen)
Michael und Maria