In der Woche vor Weihnachten wollte die Unterhaltungsindustrie in Frankreich noch schnell ein Gesetz durchdrücken, dass die Verwendung jeglicher nicht von ihr speziell zertifizierter Software, die in der Lage ist Daten zu kopieren, verbieten sollte. Bei konsequenter Anwendung dieses Gesetzes würde jede Art von Netzwerkfreigaben illegal, schon die serienmäßige Laufwerksfreigabe unter Windows und sämliche gängigen Fileserver- und NAS-Lösungen würden unter dieses Gesetz fallen – faktisch wäre in Frankreich also jeglicher Einsatz von Computern illegal.

Klingt total absurd, ist dort aber ernsthaft im Gespräch. Jetzt lese ich, dass die Abstimmung doch nicht so glatt gelaufen ist, wie es sich die Unterhaltungsindustrie gewünscht hat und der endgültige Beschluss zunächst auf den 17. Januar vertagt wurde. Man darf gespannt sein.

heise online – Französisches Parlament vertagt Endabstimmung zum Urheberrechtsgesetz

Eine umfangreiche Linkliste mit weiteren Artikeln und Reaktionen zu diesem Gesetzentwurf.

Ein weiterer Grund zur Hoffnung sind die Überlegungen zur Einführung einer Kulturflatrate – legalierung von p2p-Börsen gegen Zahlung einer Art von „GEZ“-Gebühr. Das wäre ja mal ein wirklich pragmatischer Ansatz!
Artikel auf Spiegel Online